Ein oft aussichtlsoser Prozess für Debütautoren
Wenn Sie bereits seit längerem den Wunsch hegen, ein Buch zu veröffentlichen, werden sie es vielleicht schon kennen: Autoren, die mit ihrem Manuskript bei einem klassischen Verlag vorstellig werden möchten, müssen das Manuskript nach genauen, teilweise verlagsindividuellen Vorgaben, gestalten: Eine bestimmte Standardschrift, 30 Zeilen à 60 Zeichen auf jeder Seite, eingerückte Absätze, linksbündiger Text, keine Worttrennungen etc.
Die professionelle Gestaltung eines Manuskriptes ist nicht das Nonplusultra, aber dennoch ein wichtiger Baustein im Gesamtbild, das der Autor gegenüber dem Verlag abgibt. Doch wie gut ein Manuskript auch von Inhalt oder Layout her sein mag: In der Realität ist es für unbekannte Autoren nahezu unmöglich, auf Anhieb bei einem klassischen Verlag zu landen. Denn populäre Verlage wie Random House, S. Fischer, Rowohlt oder Ullstein erhalten tausende unverlangt eingereichte Manuskripte pro Jahr – in der Regel wird allerdings keines davon jemals veröffentlicht. Gemäß einer Umfrage, die tredition dazu einmal bei klassischen Verlagen durchgeführt hat, ist die Sichtung der unzähligen Manuskripte zeitlich unmöglich. Stattdessen verlassen sich Verlage eher auf die Neuveröffentlichungen von Stammautoren oder den Einkauf teurer aber erfolgsversprechender Lizenzen aus dem Ausland.
Debütautoren, denen es dennoch gelingt, das Interesse eines Verlags zu wecken, sehen sich oft mit langen Wartezeiten bis zum Erscheinen ihres Buches konfrontiert. Oder müssen bei Layout, Inhalt und Umfang ihrer Bücher große Abstriche machen, je nach Lektoratsvorgaben und Marketingvorstellungen des Verlags.